Montag, 10. November 2008

Eine andere Mauer







Das es Unruhen und Konfessionskämpfe mit politischem Hintergrund in Nordirland gab und gibt, war mir relativ bekannt. Aber das es eine Mauer (auch "peace line" genannt) in Belfast gibt, die die Stadt teilt, das hatte ich nicht wirklich im Detail gewusst (Die Mauer ist in manchen Abschnitten sehr hoch, dass keine Molotowcocktails rüber geschmissen werden können). Somit bekam diese Stadt mein ganz besonderes Interesse. Als Berliner wird man da eher sensibel für. Zugleich hängt es aber dann auch mit meiner Vision zusammen. In einer Stadt zu leben, in der die Mauer gefallen ist, kann und muss bedeuten, dass es auch eine Botschaft trägt für die Orte an denen trennende Mauern noch existieren. Vor allem der Unterschied "trennende" und "schützende" Mauern ist mir irgendwie mehr aufgegangen. Dabei kann eine Mauer aber auch beide Dimensionen in sich tragen. Natürlich sind die Gründe in der Vergangenheit zu finden, warum es zu einer Mauer geführt hat. 

Nun, ich bin dann aus starkem Interesse, diesen Sommer in meiner "sogenannten" Sommerpause durch Großbritannien getingelt. Allerdings mit dem Ziel nach Belfast zu kommen. Das interessante dabei ist, dass die JMEMer in Belfast einen Versöhnungsauftrag inne haben, den sie in der Stadt selbst ausleben, aber auch andere Orte gehen, die von Konflikt gekennzeichnet sind (Libanon, Gaza-Streifen, Ruanda und Burundi, Südafrika, etc.).
Für mich gab es da viel zu lernen. 

Dabei habe ich dann gleich an meinem ersten Tag die Erfahrung gemacht, unwissend durch eines der Tore zu schreiten, das zur "peaceline" gehört. Am 2. Tag habe ich dann einen Marsch der Protestanten gesehen. Mit ihren Flöten, Trommeln und Uniformen, kommt das schon ganz schön spektakulär rüber. Es ist aber auch ein bisschen einschüchternd, weil es schon auch eine kleine Machtdemonstration ist. Dabei stehen überall die gepanzerten und vergitterten "Crimestopper" Jeeps. Man spürt die Härte, der involvierten Personen im Zug!

Das Lied "Zombie" von den "Cranberries" über die Situation in den Köpfen der Menschen dort, ist weltbekannt geworden. Im Moment geht ein anderes Lied um die Welt (in christlichen Kreisen). Es ist von einer kleinen unbekannten christlichen Band aus Belfast geschrieben worden: "Bluetree"! Chris Tomlin singt es auf großen Events: "God of this City". Dabei ist es eigentlich in Pattaya, Thailand in der Rotlichtszene auf Missionseinsatz geschrieben worden. 

Es heisst in einer wiederkehrenden Zeile: " Greater things are yet to come, greater things are yet to be done, in this city!
Dieses Lied steht prophetisch für die Städte dieser Welt! Es spricht über Gottes Absichten. Und die werden durchkommen in Berlin, aber auch in Belfast.