Montag, 26. November 2007

Fast wie am Weltspartag

Letzte Woche bin ich kurz zu Hause bei meinen Eltern gewesen. Dabei hat meine Mutter mir eine Sparbüchse überreicht, die nach dem Gewicht zu urteilen, eindeutig mit sehr vielen Münzen gefüllt war. Sie erzählte mir dann, dass der kleine Bibel-, Gebets-, und Gesprächskreis von Frauen aus unserer Strasse, der sich wöchentlich einmal trifft, jedesmal einfach ein paar Münzen in die Dose geworfen hat, um mich zu unterstützen. Am Ende waren sie selbst gespannt, wieviel wohl darin sein möge und sie gaben alle Schätzungen ab. Diese lagen irgendwo zwischen 100-130 Euro. Als ich sie dann öffnete und die ganzen 1- und 2 Euro Münzen sah, wußte ich sofort, dass es mehr sein würde. Am Schluß waren es 162,- Euro, die dann von der einen Nachbarin sogar noch auf 180,- Euro aufgerundet wurden. (Ach, dabei muss ich erwähnen, dass es nur 3 Frauen sind).
Zum einen bin ich davon überwältigt und berührt, zum anderen zutiefst dankbar, mit welchen Ideen und welcher Kreativität ich unterstützt werde.

Multi-kulti

Manche kleinen Begebenheiten sind einfach witzig und nachdenklich für mich zugleich. Ich bin ja internationalen Umgang gewöhnt. Sowohl in den Teams in denen ich arbeite, als auch durch mein Reisen. Aber letzten Mittwoch war es doch auch ungewöhnlich für mich. Ich bin auf dem Weg von Berlin nach Darmstadt mit der Mitfahrgelegenheit gefahren, und von einem russischen Pärchen mitgenommen worden, die in Deutschland leben. Mit im Auto waren dann noch ein Iraner und ein Armenier, so dass 4 verschiedene Nationalitäten im Auto waren. Vor allem mit dem jungen Iraner hatte ich ein gutes Gespräch.
Dabei muss ich erwähnen, dass in Berlin allein Menschen aus über 180 verschiedenen Nationen leben. Der neue Werbeslogan der Tourismusbranche heißt: "Die ganze Welt in einer Stadt" (Weltweit gibt es ca. um die 240 anerkannte Staaten und Länder). Somit ist natürlich die Chance auf Menschen anderer Nationalität, im oder außerhalb des Autos, zu treffen, viel größer als vielleicht an anderen Orten.

Dienstag, 20. November 2007

Suchet der Stadt Bestes ...

Heute waren wir, als Vertreter von Jugend mit einer Mission, zum Gebetsfrühstück im Roten Rathaus eingeladen. Das Rote Rathaus ist der Sitz des Regierenden Bürgermeisters und des Berliner Senates. Das Gebetsfrühstück ist von dem christlichen Netzwerk "Gemeinsam für Berlin" ins Leben gerufen. Dabei ist es Pastoren und Verantwortlichen von Initiativen und Organisationen einmal im Jahr erlaubt im Rathaus zusammen zu kommen, um für die Stadt zu beten. Eine Staatssekretärin gab uns 80-100 Versammelten, im Festsaal, wo auch schon Staatsmänner wie Clinton oder Putin gesprochen haben, das Grusswort. Für uns war es natürlich ein Vorrecht dabei sein zu dürfen. Überhaupt, dass es möglich ist, es in der Form abzuhalten, ist schon ein starkes Ding. Aber beim genaueren Überlegen, sollte dies eigentlich der Normalfall sein, dass die Kirche und Gemeinde von (politischen) Verantwortungsträgern förmlich um Gebet und Input gefragt werden. Eine Gesellschaft die Gott nicht aussen vor lässt, sondern Gott ganz konkret um Ausrichtung und Gestaltung fragt, und auch einbezieht. (Den roten Teppich im Aufgang hinauf)


Sonntag, 18. November 2007

"Ich bin ein Berliner"


Es ist geschafft! Der Schritt nach Berlin zu kommen, ist gegangen. Ich bin jetzt ein (Wahl)Berliner! Zwar noch am Rande von Berlin, genau genommen im Ortsteil Mahlsdorf, nur wenige hundert Meter nach Brandenburg, aber trotzdem da. Und jetzt geht es Schritt für Schritt weiter.

Vielleicht kennst Du das auch: Vorher weiss man nicht genau wie es werden wird, und man malt sich so einiges in Gedanken aus. Auch wenn positive Erwartungen da sind und ich mich auch gefreut habe, dass es weiter geht, habe ich trotzdem auch durchspielen müssen, was alles schief gehen könnte. Und dann hat man den Schritt getan und es ist alles gar nicht so schlimm. Nun läuft nicht mehr alles in der Vorstellung und Gedanken ab, sondern man kann dem neuen Umfeld entgegentreten, Umständen begegnen und es ist Realität. Man hat neue Anhaltspunkte, um wieder die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen.

Auf alle Fälle wird das immer zum Leben dazu gehören, aber im Prozess des Pionierens, ist der Schritt ins Ungewisse noch mal in einem viel größerem Masse erlebbar. Dabei wird mir wieder erneut klar, welche Große Bedeutung Hoffnung doch besitzt. Im gleichen Masse aber auch die Schau von Dingen, und einem Ruf, der nur von Gott kommen kann.

Im Brief an die Hebräer ist es für mich sehr treffend im Kapitel 10, 23 ausgedrückt:
"Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis an der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat."
Kapitel 11, 13 (Glaubenshelden) stellt dann heraus, dass es die Hoffnung auf etwas Höheres ist:
"Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. Wenn sie aber solches sagen, geben sie zu verstehen, dass sie ein Vaterland suchen. Und wenn sie das Land gemeint hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren.
Nun aber sehnen sie sich nach einem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut.

Donnerstag, 15. November 2007

Im Namen des Herrn unterwegs ...


















Hamburger und Berliner ... dabei geht es nicht um kulinarisches, sondern vielmehr um 2 JMEM Dienste (Zentren), die sich in der Großstadt befinden. Die Hamburger haben Anfang 2006 gestartet, während wir Berliner ja bekannterweise gerade erst jetzt richtig beginnen. Nach dem Aufbau von mehreren evangelistischen Diensten, wurde diesen September dann auch die erste Jüngerschaftsschule (DTS) in Hamburg gestartet. Dabei ist es üblich, dass die Schule eine Woche unterwegs in Deutschland ist (der sog. Mini-Einsatz), bevor es dann nach der Lehrphase auf den großen Einsatz ins Ausland geht. Na, und weil wir uns sehr gut mit den Hamburgern verstehen, und auch ähnliches auf dem Herzen haben, sind sie gleich mal zu uns gekommen, um uns Starthilfe zu geben.
Das Team hatte dabei eine unglaubliche Durchschlagskraft, so dass wir einige geistliche Durchbrüche gesehen haben. Neben Gottesdiensten und Straßeneinsätzen, die alle unglaublich Spaß gemacht haben, waren wir vor allem jeden Nachmittag in einem offenen Jugendclub. Dieser gehört zu einer Gemeinde (Christusgemeinde), in der wir auch direkt in den Plattenbauten von Hohenschönhausen untergebracht waren. Dort haben sich mehrere der Jugendlichen bekehrt und haben die Gegenwart Gottes erlebt. In den meisten von ihnen kam viel Schmerz hoch, so dass viele Tränen flossen. Zudem gab es unzählige weitere die unbedingt wollten, dass wir für sie beten. Es gab fast kein anderes Gesprächsthema mehr! Sie haben es sich untereinander selbst weitergesagt und herausgefordert. Am letzten Abend haben wir dann mit einer großen Gruppe ein tolles Essen zusammengekocht, mit ihnen gefeiert und sie ermutigt. So etwas habe ich schon lange nicht mehr erlebt, geschweige denn für so viele Leute gebetet.